Diese Analyse liefert Prof. Christian Scholz im aktuellen Heft der Wirtschaftswoche (12/2015 Seite 81) und online -> hier.
Einige Ausschnitte:
“Zunächst ist bemerkenswert, wer da so lautstark nach Demokratisierung ruft: Es sind primär Vertreter der Generation Babyboomer.”(Vor allem, wenn es sie nicht mehr betrifft).
“Sicherlich möchte diese Generation Z Mitsprache. Sie will aber – und da sind sich die meisten Studien einig – definitiv keine Mitverantwortung: Es lohnt aus ihrer Sicht nicht, sich für Unternehmen einzusetzen, die im Zweifelsfall relativ schnell Mitarbeiter auf die Straße setzen – egal, wie loyal sich diese Mitarbeiter fühlen und verhalten.”
“Ja, alles ist vernetzt und die Generation Z als eine Gruppe von Digital Natives mit Social Media auf Du und Du. Trotzdem gehört die These von demokratisierenden Prozessen, die durch das Internet ausgelöst werden, in die Welt der Märchen. Das Scheitern der Liquid Democracy bei der Piratenpartei ist vielleicht kein typisches, wohl aber ein markantes Beispiel.”
“Gerade deshalb brauchen wir in unserer Gesellschaft, aber genauso in jedem einzelnen Unternehmen, sehr rasch einen sehr offenen Diskurs der Generationen. Er sollte bei wechselseitigem Verstehen beginnen und könnte über stark konfliktbesetzte Verhandlungspositionen zu einem hart auszuhandelnden Kompromiss über Generationen führen.”
“Er ist notwendig, ja unabdingbar – und letztlich viel steiniger als huldvolle Forderungen nach Demokratie und Partizipation bei anderen.”
Die klare Botschaft des Beitrags: Demokratisierung natürlich ja! Aber nicht so, wie es gegenwärtig bestimmte Babybommer aus dem Ruhestand und ohne Konsequenzen für sich selber fordern.